Wer kennt die größte Spinne Deutschlands?
- C. B.

- vor 2 Tagen
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Und wer kennt die größte Spinne der Welt?
Spinnen sind - vor allem aus irrationalen Gründen - für viele Menschen furchterregende Wesen. Und dabei hat jeder seine "Favoriten": Die einen finden haarige Spinnen besonders eklig, andere solche mit langen Beinen und wieder andere fürchten insbesondere schwarze Achtbeiner.
Doch sind sich ziemlich alle einig, dass es vor allem die sehr großen Spinnen sind, die für Angst sorgen.

Aber welche unserer heimischen Spinnen ist eigentlich die größte?
Im ersten Moment denken wohl die meisten von uns an die Große Winkelspinne (Eratigena atrica). Mit ihrem dunklen, behaarten Körper und ihren sehr langen Beinen sorgt sie bei vielen regelmäßig für Gänsehaut, da sie in Kellern und Garagen sehr häufig anzutreffen.Tatsächlich erreichen vor allem die Weibchen mit bis zu zehn Zentimetern die größte Beinspannweite aller heimischen Spinnen. Dabei ist ihr immerhin bis zu zwei Zentimeter langer Körper allerdings eher schlank und entsprechend leicht. Dementsprechend begnügt sich die nachtaktive Lauerjägerin meist mit kleineren Beutetieren wie Asseln oder Silberfischchen. Für Menschen ist die Große Winkelspinne völlig harmlos und es gibt entgegen einigen Gerüchten keine Belege dafür, dass ihr Biss überhaupt unsere Haut durchdringen kann.
Die Körpermasse einer Spinne ist viel aussagekräftiger als ihre Beinlänge
Auch wenn die Große Winkelspinne die längsten Beine hat: Die Körpermasse hat viel mehr Einfluss auf die Körperkraft, die Größe der Beißwerkzeuge und den Nahrungsbedarf als die Beinlänge. Und wenn es nach der Körpermasse geht, hat eine andere Spinne die Nase vorn.
Die größte Spinne Deutschlands: Die Gerandete Wasserspinne
Sofern man – wie in der Zoologie sinnvoll – die Körpermasse als entscheidendes Kriterium verwendet, ist die Gerandete Wasserspinne (Dolomedes plantarius) unsere größte heimische Spinne. Weibchen erreichen je nach Quelle eine Beinspanne von bis zu sieben Zentimetern, also deutlich weniger als die Große Winkelspinne. Und auch ihre Körperlänge von bis zu 23 Millimetern klingt zunächst kaum größer als die zwei Zentimeter der Großen Winkelspinne. Doch vergleicht man die Abbildungen der Tiere, sieht man die völlig anderen Proportionen der Wasserspinne, die weniger von den Beinen als vielmehr dem massigen Körper geprägt sind.
Sehr selten und streng geschützt
Die Gerandete Wasserspinne bewohnt Feuchtgebiete wie Moore, Verlandungszonen oder ruhig durchströmte Gräben. Sie ist in Deutschland extrem selten und nach der Bundesartenschutzverordnung "streng geschützt". Sie jagen dort meist auf der Wasseroberfläche, auf der sie laufen kann. Die kraftvollen Beißwerkzeuge, die sogenannten Cheliceren, und die robuste Körperform ermöglichen es ihr neben Wasserläufern und anderen Insekten, sogar Kaulquappen sowie kleine Frösche und Fische zu erbeuten. Und im Gegensatz zur Winkelspinne kann sie mit ihrem Biss tatsächlich unsere Haut durchdringen. Wie aus einzelnen - nicht überprüfbaren - Quellen hervorgeht ist dieser jedoch harmlos und nicht schmerzhafter als ein Bienenstich.
Daneben gibt es noch die Gerandete Jagdspinne
Die mit der Gerandeten Wasserspinne nah verwandte und sehr ähnliche Gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus), ist in Mitteleuropa deutlich häufiger anzutreffen. Auch sie ist an feuchte Lebensräume gebunden, ist dabei jedoch weniger anspruchsvoll. Die Gerandete Jagdspinne bleibt im Durchschnitt geringfügig kleiner als die Wasserspinne, erreicht aber immer noch eine Körpermasse, die klar über jener der Großen Winkelspinne liegt, die zwar eine beeindruckende Beinspannweite besitzt, aber eben viel "zierlicher" ist. Damit bilden die beiden Dolomedes-Arten die Spitzenposition unter den größten Spinnen Deutschlands.
Und welche ist die größte Spinne der ganzen Welt?
Die größte aller Spinnen ist die Goliath-Vogelspinne (Theraphosa blondi). Sie erreicht eine Körperlänge von zwölf Zentimetern. Und das bei einem Gewicht von 200 Gramm und einer Beinspannweite von 30 Zentimetern. Damit schaffte sie es sogar in das Guinness-Buch der Rekorde. Die Jungtiere sind bereits direkt nach dem Schlupf so groß wie unsere für deutsche Verhältnisse große Gartenkreuzspinne.
In Südamerika zuhause
Die imposante Goliath-Vogelspinne ist im tropischen Regenwald des nordöstlichen Südamerika zuhause, also Ländern wie Surinam, Französisch-Guayana oder dem Norden Brasiliens. Dort lebt sie in tiefen Erdhöhlen, die auch während der Trockenzeit ausreichend Feuchtigkeit bieten.
Räuberisch wie nahezu alle Spinnen
Die Goliath-Vogelspinne ernährt sich von Insekten, aber auch von kleinen Wirbeltieren wie z. B. Eidechsen oder Mäusen. Ihr Biss gilt als für Menschen durchaus schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich.
Gefragte Spinne
Andersherum jedoch ist die Goliath-Vogelspinne bei der indigenen Bevölkerung eine beliebte Speise. Der Geschmack soll dem von Hummer oder Languste ähneln, was wegen ihrer Verwandtschaft mit den Krustentieren nicht überrascht. Aber auch bei Terrarianern ist sie - als Spinne der Superlative - heiß begehrt.
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