Wer hat die längste Zunge?
- C. B.
- 14. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Spoiler: Gene Simmons von KISS ist es nicht
Gene Simmons von der legendären Rockband KISS Anzeige ist dafür bekannt, seine Zunge oft und gern auf der Bühne zu präsentieren. Die Zunge des Stars ist auch zweifellos stattlich – aber nur für menschliche Verhältnisse. Im Vergleich zu einigen Tieren jedoch ist die menschliche Zunge – auch die von Gene Simmons – winzig.
Die absolut größte Zunge der Welt hat der Blauwal
Wenig überraschend hält das größte Tier aller Zeiten auch hier die Bestmarke: der bis zu 30 Meter lange und 200 Tonnen schwere Blauwal (Balaenoptera musculus). Über die Länge seiner Zunge waren keine wissenschaftlich fundierten Angaben zu finden. Verschiedene Quellen sprechen von drei bis hin zu sieben Metern. Aber selbst wenn man von „nur“ drei Metern ausgeht, ist sie damit die längste Zunge im Tierreich. Als gesichert gilt das Gewicht des Organs. Mit bis zu vier Tonnen* verschaffte seine Zunge dem Blauwal einen Platz im Guinnessbuch der Weltrekorde Anzeige. Und das ist bei weitem nicht der einzige Eintrag des Meeresgiganten.
Relativ zur Körpergröße schlägt ihn eine Fledermaus
Genauer gesagt die ausschließlich in Ecuador heimische Röhrenlippen-Langnasenfledermaus (Anoura fistulata). Mit mehr als acht Zentimetern Länge bringt es ihre Zunge auf das Eineinhalbfache der Gesamtlänge des Tieres und ist damit – im Verhältnis zur Körpergröße – die längste Zunge aller Säugetiere. Sie dient der Fledermaus dazu, den begehrten Nektar, von dem sie sich ernährt, auch in tiefen Blütenkelchen noch zu erreichen.** Leider existiert kein frei verwendbares Foto von dieser Art.
Der Spitzenreiter ist jedoch ein Reptil
Um die wirklich längste Zunge zu finden, muss man über die Klasse der Säugetiere hinausblicken. Der absolute Champion ist nämlich eine Echse: Das Chamäleon. Oder besser: die Familie der Chamäleons. In Relation zur Körpergröße hat kein anderes Tier eine so lange Zunge wie das skurril aussehende Reptil. Einige Chamäleonarten weisen eine Zungenlänge von mehr als dem Zweieinhalbfachen ihrer Körperlänge auf. Dies gilt allerdings nur bei voller Ausdehnung, also in dem Moment, in dem das Organ hervorschießt, um Beute zu fangen. Wird die Zunge gerade nicht zur Jagd gebraucht, ist sie nämlich viel kürzer, da sie nicht aufgerollt oder gefaltet im Mund liegt, sondern elastisch ist wie ein Gummiband.***
Übrigens: Die Chamäleonzunge ist nicht klebrig
Das Chamäleon kann seine Zunge blitzschnell auf ein entferntes Insekt „abschießen“ und dann mitsamt der Beute wieder einziehen. Entgegen der landläufigen Meinung ist die Chamäleonzunge jedoch nicht klebrig, sondern die Beute wird durch eine Art Saugnapf an der Zungenspitze festgehalten.
Über 200 Arten
Die Familie der Chamäleons umfasst mehr als 200 Arten und ist auf dem Afrikanischen Kontinent, in Westindien und Sri Lanka, auf der Arabischen Halbinsel, aber auch in Teilen Südeuropas zuhause.
Auch die Augen der Echse sind außergewöhnlich
Da sie weit hervorstehen, erlauben sie dem Tier einen nahezu vollständigen Rundumblick, was sowohl die frühzeitige Erkennung von Beutetieren als auch von Fressfeinden erleichtert. Zudem können die Augen unabhängig voneinander bewegt werden, wodurch sie noch schneller die Umgebung „scannen“ können. Hat das Chamäleon dann ein Insekt aufgespürt, wird es für den treffsicheren Zungenschuss mit beiden Augen fokussiert.
Weiteres Kuriosum: Der Farbwechsel
Wie nur wenige andere Tiere, wie z. B. Oktopusse, können Chamäleons sehr rasch ihre Körperfarbe wechseln. Dies dient vor allem zur innerartlichen Kommunikation, aber auch zur Tarnung.
Quellen:
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