Kann man einen Hund an seinem Nasenabdruck erkennen?
- C. B.
- 21. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Jeder Mensch hat einen einzigartigen Fingerabdruck, durch den er eindeutig identifiziert werden kann. Und wie ist das bei Hunden?
Der menschliche Fingerabdruck ist einzigartig
Wie wir wissen, ist der Fingerabdruck jedes Menschen einzigartig, so dass man ihn daran zweifelsfrei identifizieren kann. Dies gilt auch noch für einige andere Affen wie z. B. den Schimpansen. Unter den übrigen Säugetieren ist dieses Phänomen bisher lediglich beim Koala (Phascolarctos cinereus) bekannt.* Unser bester Freund, der Hund (Canis lupus familiaris), hat so einen einzigartigen Pfotenabdruck hingegen nicht.
Nasen- statt Fingerabdruck
Und doch haben auch Hunde ein individuelles Merkmal, das sie absolut unverwechselbar macht: ihren Nasenabdruck.** Wie unsere Fingerkuppen weist auch die Nase der Hunde ein einzigartiges Muster auf. Und dies ist keineswegs nur ein Fun Fact, sondern kann zukünftig von großem Nutzen sein – für Mensch und Hund.
Ersatz für bisherige Mikrochips
Denn die bisher üblich Praxis zur Identifikation von Hunden liegt bekanntlich in der Implantation von Mikrochips unter die Haut. In vielen Ländern ist dies sogar Pflicht. Doch das könnte sich bald ändern. Derzeit wird an elektronischen Wegen gearbeitet, den Nasenabdruck zu nutzen, etwa zur Identifikation überfahrener Tiere oder auch für Versicherungszwecke. Südkoreanische Entwickler haben bereits eine App auf den Markt gebracht, die es ermöglicht, die Hundenase selbst zu scannen und das Bild in einer Datenbank zu speichern. Über diese können dann z. B. aufgefundene Hunde identifiziert werden. Mittelfristig könnte diese Technologie die derzeit üblichen Mikrochips ersetzen. So würden den Vierbeinern die schmerzhafte Prozedur und den Zweibeinern die Kosten des „Chippens“ erspart.
Nicht nur Hunde
Übrigens ist der Hund nicht das einzige Tier mit einem individuellen Nasenabdruck. Auch bei Berggorillas (Gorilla beringei beringei) hat man diesen bereits nachweisen können.*** Bei weiteren Tieren geht man ebenfalls von diesem Merkmal aus. Unter anderem auch bei Katzen.**** Diese und ihre Halter könnten also ebenfalls von einer entsprechenden Technik profitieren.

Quellen:
***Harcourt, A., & Groom, A. (1972). Gorilla Census. Oryx, 11(5), 355-363.
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