Wer hat die Zahnpasta erfunden?

C. B.
14. Feb.
2 Min. Lesezeit

Wir alle benutzen sie (hoffentlich) täglich und sie ist aus keinem Bad und keinem Kulturbeutel wegzudenken: Zahnpasta. Doch wie lange gibt es Zahnpasta eigentlich schon? Und wer hat sie erfunden?

Frühe Anfänge: Pulver und ungewöhnliche Zutaten

Bereits im alten Ägypten um 3000 v. Chr. nutzten Menschen Mischungen aus pulverisierter Asche, Myrrhe und gemahlenen Eierschalen zur Zahnpflege, indem sie sie mit ausgefransten Zweigen oder Kaustöcken auftrugen. Die Römer verwendeten pulverisierte und zu Asche verbrannte Knochen, Horn oder Muschelschalen, Bimsstein und Natron, oft mit Myrrhe versetzt.* Sie hatten teilweise schon erste Zahnbürsten, die aus Tierborsten gefertigt wurden.

Miswak, eine traditionelle "Zahnbürste" bzw. Kaustock aus Somalia (Foto: Middayexpress)

Der Übergang zur Paste: Innovationen im 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert begann der Wandel von Zahnpulvern zu Pasten. Der amerikanische Zahnarzt Washington Sheffield entwickelte Mitte der 1870er Jahre eine fertige Zahncreme, die er mit Minzextrakten versetzte, um den Geschmack zu verbessern. Sein Sohn, Lucius T. Sheffield, ließ sich von Malern inspirieren, die ihre Farben in Metalltuben aufbewahrten, und übertrug dieses Konzept auf die Zahnpasta. So entstand die erste Zahnpasta in Tubenform.**

Europäische Entwicklungen: Chlorodont Zahnpasta erobert den Markt

In Deutschland brachte der Apotheker Ottomar Heinsius von Mayenburg 1907 die Zahnpasta “Chlorodont” auf den Markt. Er mischte auf dem Dachboden seiner Apotheke eine spezielle Zahncreme und füllte diese in Metalltuben ab. Seine innovative Rezeptur und geschicktes Marketing machten “Chlorodont” schnell populär.***

Chlorodont Werbung 1919 (Foto: Laboratorium Leo)

Chlorodont Zahnpastatube (Foto: Hairspatel)

Moderne Zahnpasta: Wissenschaft und Vielfalt

Im 20. Jahrhundert wurden der Zahnpasta weitere Inhaltsstoffe wie Fluoride hinzugefügt, um den Zahnschmelz zu stärken und Karies vorzubeugen. Heute gibt es eine Vielzahl von Zahnpasten für unterschiedliche Bedürfnisse, von Whitening-Formeln bis hin zu Produkten für empfindliche Zähne.*