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Gehirngröße = Intelligenz?

  • Autorenbild: C. B.
    C. B.
  • 11. Nov. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Das größte Gehirn der Welt

Der bis zu 20 Meter lange Pottwal (Physeter macrocephalus) hat absolut das größte Gehirn aller Tiere. Es wird bis zu neun Kilo schwer. Aber ist der tierische Held aus dem Bestseller „Moby Dick“ deshalb auch das klügste Tier? Unter den Landtieren sind die Elefanten die Spitzenreiter. Ihr Gehirn bringt es immerhin noch auf vier bis fünf Kilo. Ist er deshalb intelligenter als ein Mensch?



Pottwale


Afrikanischer Elefant

Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) (Foto: C. Brück)

Die Gehirngröße allein ist nicht ausschlaggebend

Natürlich sind Menschen mit ihrem nur knapp 1,5 Kilo schweren Gehirn intelligenter als Pottwale oder Elefanten. Die Hirnmasse allein ist also nicht ausschlaggebend für die Intelligenz. Geht es also um das Verhältnis Gehirn- zu Körpermasse?

Das größte Gehirn in Relation zur Körpergröße

Wäre das Verhältnis Hirn- zu Körpermasse entscheidend, so wäre das Nördliche Spitzhörnchen (Tupaia belangeri) das intelligenteste Lebewesen. Der in Südostasien lebende, (ohne Schwanz) ca. 19 Zentimeter lange und 150 Gramm schwere Kleinsäuger hat in Relation zum Körpergewicht das größte Gehirn aller Tiere (einschließlich des Menschen).* Dennoch sind Spitzhörnchen nicht intelligenter als Menschen und werden uns in absehbarer Zeit nicht die Weltherrschaft streitigmachen.


Spitzhörnchen

Nördliches Spitzhörnchen (Tupaia belangeri) (Foto: J. Harrison)

Auch die Größenrelation ist nicht entscheidend

Wie das Beispiel des Spitzhörnchens zeigt, ergibt sich also kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Hirngröße und Intelligenz. So haben Menschen ungefähr das gleiche Verhältnis von Hirn- zu Körpermasse wie Mäuse. Und doch sind wir intelligenter als die Nager. Es sind also weder die absolute noch die relative Gehirngröße einzig und allein entscheidend für die Intelligenz. Vielmehr kommt es auch darauf an, wie effizient ein Gehirn arbeitet.** Und dies ist wiederum von zahlreichen weiteren Faktoren wie z. B. seiner Energieversorgung abhängig.

Übrigens: Viele Dinosaurier hatten winzige Gehirne

Ganz anders als die Spitzhörnchen hatten zahlreiche Dinosaurier geradezu winzige Gehirne in Relation zu ihrer Masse. Als (Minus-)Rekordhalter gilt unter ihnen der Stegosaurus. An den Überresten eines 4,5 Meter langen und über zwei Tonnen schweren Exemplares konnte seine Gehirnmasse rekonstruiert werden. Das Organ wog nur ca. 80 Gramm und war so klein wie eine Walnuss***. Wäre der Urzeitriese aber so dumm gewesen, wie sein Mini-Gehirn uns annehmen lassen könnte, hätte er vermutlich nicht Millionen von Jahren überlebt.


Stegosaurus

Skelett eines Stegosaurus (Foto: E. Kröcher)


Quellen:

**Ask a neuroscientist: Does a bigger brain make you smarter? (2022, 7. Juni). Wu Tsai Neurosciences Institute. https://neuroscience.stanford.edu/news/ask-neuroscientist-does-bigger-brain-make-you-smarter

***Sandell, E. J. (1988). Stegosaurus: The Dinosaur with the Smallest Brain.

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